Zum Umgang mit Nachteilen der Tastatur als Musik-Instrument

1. "FortePiano": Die noch fehlende Anschlag-Dynamik der Tasten
verhindert ausdrucksstarkes Spielen durch Variation von Laut und Leise. Deshalb ist ein echtes, am besten akustisches, also nicht elektronisches Musik-Instrument vorzuziehen. Wenn man das aber noch nicht hat und schon weiß, daß es auf ein Tasten-Instrument hinausläuft, kann man die hier angebotenen Tastatur-Applets sehr gut nutzen, um eingängige Melodien auf den verschiedenen Piano- und Akkordeon-Systemen zu üben, bevor man sich auf das System festlegt, das einen danach ein Leben lang begleitet.
Denn wenn man später voller Inbrunst ausdrucksstark spielen möchte, dann hilft es sehr, wenn man schon sicher die richtigen Töne trifft! Und Ausdruck läßt sich auch durch individuellen Rhythmus, Träller etc. vermitteln. Und zukünftige Apps werden deutlich besser!
2. Verzögerte Taste-Ton-Reaktion ("Latenz", besonders unter Windows)
Aus diesem Grund ist ein Apple-Computer vorzuziehen. Mit Glück oder technischem Geschick läßt sich aber auch auf Windows eine kürzere Latenz einstellen! Falls das nicht klappt, lassen sich trotzdem schnelle Stücke einüben. Gelegentlich erklingt ein Ton dann jedoch erst, nachdem man schon den nächsten gedrückt hat. Für unmittelbares Improvisieren "aus dem Bauch heraus" oder zum Komponieren ist das nicht vorteilhaft*).
Langsamer zu beginnen ist aber sowieso besser. Die noch einfache Tastatur ist ja nur als Vorstufe eines Musik-Instruments gedacht.
3. Eingeschränkte Polyphonie (gleichzeitiges Drücken mehrerer Tasten, z.B. Akkorde)
Weil die Tastatur bisher noch als reines Schreibgerät konzipiert ist, bei dem es keinen Sinn machen würde, mehrere Buchstaben gleichzeitig übereinander zu schreiben, funktioniert das gleichzeitige Spielen der Töne nur sehr eingeschränkt. Also üben Sie mit der Tastatur erstmal überwiegend, die Töne schnell nacheinander zu spielen (->Arpeggio).

4. Allgemeine Tipps zur Benutzung der Musik-Tastatur-Applets

5. Zukunft

Es bedarf nur kleiner technischer Eingriffe in die Tastatur, um aus ihr ein vollwertiges Musik-Instrument zu machen, mit dem es richtig Spaß macht, zu spielen, auch vor Publikum. Obwohl diese Verbesserungen noch ausstehen, ist es sinnvoll, die Tastatur als beidhändig mehrstimmiges Musik-Instrument schon einmal kennenzulernen.

Und es gibt auch Vorteile: Z.B. kann man tanzend spielen!



*) In seinem Buch "Zeit - Der Stoff, aus dem das Leben ist", beschreibt der Physiker Stefan Klein den experimentell getesteten Effekt zeitlicher PC-Reaktions-Verzögerung auf die Wahrnehmung von Video-Spielern im Kapitel "Flugzeuge, die Gedanken lesen" auf Seite 98-99.